Aus Hilflosigkeit wird große Hilfsbereitschaft: Europaschule organisiert Hilfstransport für polnische Partnerschule

Der Krieg in der Ukraine hat auch die Schüler-, Eltern- und Lehrerschaft unseres Gymnasiums tief erschüttert. Kinder und Jugendliche jeden Alters beschäftigen die täglichen Nachrichten von Tod und Zerstörung sehr, sie äußern sowohl im Unterricht als auch in den Pausen untereinander Ängste und Unsicherheiten vor dem, was sich unweit in der Ukraine abspielt und was vielleicht noch alles kommen mag.

Um die allgegenwertige Hilflosigkeit in Engagement für die betroffenen Menschen umzuwandeln, nahm unser GSN goes Europe-Team kurzerhand direkten Kontakt zu unserer polnischen Partnerschule, dem Liceum Ogolnoksztalcace in Przemyśl, auf und fragten nach, wie wir als Schulgemeinschaft bei der Unterbringung und Versorgung von Menschen aus der Ukraine am besten helfen könnten.

Die Antwort einer polnischen Lehrerin des Liceum kam prompt und machte die schwierige Situation vor Ort mehr als deutlich: Dutzende Menschen aus den Kriegsgebieten der Ukraine würden derzeit täglich in den Räumlichkeiten der Schule beherbergt. Die Schüler- und Lehrerschaft arbeite als Freiwillige unermüdlich bei der Versorgung der Kriegsflüchtlinge mit, an einen normalen Unterrichtsbetrieb sei zurzeit nicht zu denken. Es kämen zwar zahlreiche Hilfsgüter in ihrem Ort an, sie fügte aber eine Wunschliste mit konkreten Bedürfnissen der Schule wie Waschmaschine, Trockner, Mikrowelle, Getränkekühlschrank, Laptop, Drucker, Erste-Hilfe-Sets, Fleecejacken, Decken, Schlafsäcken, Leibchen für die Helfer etc. an, die sie bei ihrer täglichen Arbeit mit den geflüchteten Menschen dringend benötigten.

Und dann ging alles ganz schnell: Das Kollegium des GSN sammelte finanzielle Spenden in den eigenen Reihen, kontaktierte Sponsoren, bezog die Schüler- und Elternschaft sowie den Freundeskreis Paderborn/ Przemyśl mit ein und bat diesen um logistische Hilfe. Innerhalb von nur vier Tagen konnten die benötigten Hilfsgüter und technischen Gerätschaften erworben bzw. von der Schulgemeinschaft zusammengetragen werden. Die Stadt Paderborn stellte spontan einen Sprinter der Freiwilligen Feuerwehr Schloß Neuhaus samt zweier ehrenamtlichen Fahrer zur Verfügung, welche sich am vergangenen Freitag mit dem bis zum Rand gefüllten Transporter auf den Weg zur polnischen Schule machten. Nach 13-stündiger Fahrt konnten sie die Hilfslieferung der Lehrerin Monika Szozda in Przemyśl übergeben, die sich tief bewegt über die Unterstützung der Paderborner Partnerschule zeigte.

Und diese soll in finanzieller Form auch weitergehen: So sammelte die Schülervertretung des GSN am vergangenen Wochenende Spenden bei Waffelverkäufen in heimischen Supermärkten und wird sich auch weiterhin zusammen mit ihren Mitschülerinnen und Mitschüler für ihre Austauschpartner und die Menschen aus der Ukraine engagieren. Als Schülerinnen und Schüler einer Europaschule möchten sie durch ihr eigenes Handeln ein Zeichen setzen für Solidarität, Weltoffenheit und ihre Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben (nicht nur) in Europa.