Demokratiebildung

Unsere Demokratie von morgen hängt von der Demokratiebildung von heute ab.

Über uns

Erst dann, wenn Gedanken in Taten überführt werden, ändert sich etwas.

In den letzten Jahren hat die parlamentarische Demokratie, wie wir sie kennen, einen massiven Vertrauenseinbruch innerhalb der Bevölkerung erlitten. Die Gründe hierfür sind vielfältig – teils sind sie globalen Krisen und historischen Entwicklungen geschuldet, teils sind sie auf nationale oder lokale Politikverdrossenheit zurückzuführen. Fakt ist: Die Bedingungslosigkeit, mit der die Kinder und Enkelinnen und Enkel der Kriegsgeneration die Demokratie in der Vergangenheit betrachtet haben, ist keine unumstößliche Größe mehr. Sie wird von außen bedroht, etwa von der Propagandaarbeit autokratischer Systeme in den sozialen Medien, aber auch von innen, z.B. von unserem mangelhaften Umgang mit solchen Entwicklungen als Gesellschaft.
Wenn die Demokratie es aber nicht versteht, ihre Vorzüge zu präsentieren und sich als alternativlos darzustellen, ist sie akut in Gefahr.
Aus diesen Gründen möchten wir am GSN als Schule unsere gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen und nicht nur vermitteln, was eine Demokratie ist und wie sie funktioniert, sondern auch, wie man sie lebt. Aus der 2023 gegründeten Demokratie-AG ist deswegen ein eigener Schwerpunkt unseres Schullebens hervorgegangen. Dabei ist der ständige Austausch aller Beteiligten die wichtigste Stellschraube zur gelebten Demokratie. Ergänzt durch Aktionen, Projekttage, Gastrednerinnen und -redner und Exkursionen zu den Themenfeldern „Partizipation“, „Europa“, „Erinnerungskultur“ und „Vielfalt“ soll so ein demokratisches Miteinander erfahrbar und schließlich gelebt werden. Denn – um das Eingangszitat etwas umzuformulieren: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

Solltest Du oder sollten Sie Ideen und/oder Interesse an unserer AG haben, sind wir dafür immer offen.
Kontakt: demokra1@lspb.de

Partizipation

Demokratie lebt vom Mitmachen

Das wichtigste Instrument einer funktionsfähigen Partizipation aller Mitglieder der Schulgemeinschaft sind die vorhandenen Gremien, wie Elternvertretung und SV. Wie stark diese Einfluss auf die reale Gestaltung des Schullebens nehmen, hängt einerseits vom Engagement der einzelnen Mitglieder ab, andererseits aber auch von der Förderung demokratischer Strukturen durch die Schulleitung und die Lehrer*innen. Denn der Handlungsspielraum kann durchaus groß sein. Das Ziel der Demokratie-AG ist es, den Wunsch – vor allem innerhalb der Schülerschaft – nach aktiver Mitgestaltung zu wecken und dafür beispielsweise die Ämter der SV in ihren Möglichkeiten zu stärken. Die Klassensprecher*innen sollen in regelmäßigen Treffen an selbstgewählten Themen arbeiten können, um so die Interessen der Schülerschaft wirksam vertreten zu können. Dazu wird auch Input von außen benötigt, beispielsweise durch Workshops mit verschiedenen Partner*innen und durch den Austausch mit der SV anderer Schulen.

Europa

Über Grenzen hinweg

Das GSN ist Europaschule – und darauf sehr stolz. Durch drei Jahre der Corona-Krise ist aber deutlich geworden, dass der Austausch mit unseren Partner*innen im europäischen Ausland keine Selbstverständlichkeit mehr ist. In dieser Zeit wurden gesellschaftliche Zweifel am Wert eines übergeordneten Europas stark befeuert, nationale Kräfte sind auf dem Vormarsch. Unser Ziel ist es nicht zuletzt deswegen, auf verschiedene Weise zu zeigen, dass Europa ein echter Gewinn ist – in politischer, wirtschaftlicher und kultureller Weise. Unser bekanntes Austauschprogramm „GSN goes Europe“ soll deswegen stärker im Schulleben fokussiert werden, durch Vorträge und Diskussionen sollen zudem Probleme in Zusammenhang mit aktuellen und zukünftigen Entwicklungen ins Bewusstsein rücken. Auch hier steht der Austausch untereinander deutlich im Zentrum. Letztlich ist dies der Kern der Demokratie, die Europa zum weltweiten Erfolgsmodell gemacht hat.

Erinnerungskultur

Nur wer seine Vergangenheit kennt, kann die Zukunft gestalten

Ohne die Vergangenheit zu kennen, kann man die Zukunft nicht gestalten. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten, in denen Krieg u.a. vor der Haustür Europas, Rechtspopulismus und Antisemitismus in Deutschland wieder alltäglich geworden sind, möchten wir mit Exkursionen, Expert*innen-Vorträgen, Workshops u.v.m. dazu einladen, sich aktiv mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und daraus wertvolle Schlüsse für Gegenwart und Zukunft zu ziehen, sodass Prinzipien wie „Nie wieder!“ nicht mehr im luftleeren Raum stehen, sondern für die Schülerinnen und Schüler greifbar und umsetzbar werden.
Unser Ziel ist es, jede Schülerin und jeden Schüler des GSN einmal in eine KZ-Gedenkstätte zu bringen, denn diese Eindrücke prägen bestenfalls ein Leben lang.

Vielfalt

Bunt, bunter, Vielfalt!

Die Gesellschaft ist selbst in Paderborn-Schloß Neuhaus heterogener geworden 😉

So setzen wir uns als Demokratie-AG aktiv gegen Alltagsrassismus, Rechtsextremismus und gruppenbezogene Diskriminierung ein, wobei wir mit unterschiedlichen Partner*innen Workshops jahrgangsstufenumfassend organisieren, grundsätzlich auf Sprachsensibilität aufmerksam machen und zusammen u.a. mit der SV für Toleranz, Vielfalt und – gemäß unseres Leitbilds – für einen wertschätzenden Umgang im schulischen Miteinander werben. Das Miteinander u.a. mit religiösen, sexuellen, kulturellen Minderheiten sollte für die Mehrheitsgesellschaft als Bereicherung empfunden werden. In diesen Bereichen Informationen zu liefern, Berührungsängste abzubauen und ein Kennenlernen zu ermöglichen, gehört zu unseren großen gesellschaftlichen und schulischen Aufgaben.