„Versöhnung über den Gräbern – Arbeit für den Frieden“

Besuch des deutschen Soldatenfriedhofs in Ysselsteyn

Unsere Schule hat sich seit langem zur Aufgabe gemacht, junge Menschen für die Folgen von Krieg und Gewalt zu sensibilisieren. Unter diesem Aspekt und mit dem Ziel, sich „vor Ort“ mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, bieten wir seit nunmehr 20 Jahren eine Fahrt zum deutschen Soldatenfriedhof im niederländischen Ysselsteyn an. In der Heide- und Moorlandschaft „De Peel“ finden auf 30 ha (der Fläche von fast 60 Fußballfeldern) über 30.000 Kriegstote des Ersten und Zweiten Weltkriegs ihre letzte Ruhestätte.

Unter dem Motto „Versöhnung über den Gräbern – Arbeit für den Frieden“ hatten etwa 40 Schülerinnen und Schüler aus der Oberstufe die Möglichkeit, sich aktiv und individuell mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen.

Am ersten Tag stand dabei nach der Anreise und dem Beziehen der Zimmer die Pflege der Einzelgräber auf dem Programm. In einem festgelegten Abschnitt hatten die Schülerinnen und Schüler die Aufgabe, die Grabsteine auf Beschädigungen zu kontrollieren und bei verwitterten Steinen die Namen und Daten nachzuzeichnen. Damit die Erlebnisse in den Kontext eingeordnet werden konnten, wurden am Abend noch Präsentationen zur Herrschaft der Nationalsozialisten erstellt. (Eindrücke vom ersten Tag: https://www.instagram.com/p/CifOkwmjgMM/ )

Am zweiten Tag beschäftigte die Gruppe sich zunächst mit Einzelschicksalen, wobei die Auswahl so gestaltet war, dass sowohl die Biographien von Opfern, Mitläufern und Tätern des NS-Regimes deutlich wurden. Anschließend stand noch ein Gespräch mit einem Zeitzeugen auf dem Programm. Herr de Vrijs, ein Überlebender aus einer jüdischen Familie, dessen gesamte Familie von den Nationalsozialisten ermordet wurde, berichtete über sein Leben und stand den Schülerinnen und Schülern für Fragen zur Verfügung. Nach einem Besuch des Städtchens Ysselsteyn wurde dies durch eine Gruppenarbeit weiter vertieft.

Abgerundet wurde das Programm durch einen abschließenden Besuch der „Alten
Synagoge“ in Essen am Abreisetag. In der Synagoge erhielten wir die Gelegenheit, die jüdische Geschichte, aber auch die moderne jüdische Lebensweise etwas näher kennenzulernen. Unterstützt werden wir bei dem Projekt durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und die Stiftung Gedenken und Frieden.